Braun durch neues Bräunungsmittel? | Medizin

Melanotan. Neues Produkt?

Die Infokampagnen zum Thema Hautkrebs der letzten Jahre zeigen erste kleine Erfolge.

Sonnenanbieter greifen vermehrt zu Sonnenschutzmitteln und die Nutzung von Krebs-Früherkennungs-programmen nimmt zu.

Braun und schlank durch neues Bräunungsmittel? - Experten warnen vor Risiken durch Melanotan!

In Deutschland erkranken jährlich etwa 195.000 Menschen neu an Hautkrebs – Tendenz steigend.

Der Glaube, UV-gebräunte Haut sei besonders sexy und ein Zeichen für Gesundheit, ist in weiten Kreisen der Bevölkerung fast ungebrochen. Da kommt ein Mittel scheinbar gerade recht, welches eine lang anhaltende Bräune ohne Sonnenbad und UV-Risiko verspricht und zudem noch den Appetit zügeln und die Libido steigern soll.

Doch die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. in Hamburg, ein Expertengremium, das sich seit Jahren mit der Früherkennung und Prävention von Hautkrebs befasst, warnt vor Melanotan.

Die synthetische Substanz Melanotan ist seit einiger Zeit auf dem Markt. Sie soll ähnliche Wirkungen besitzen wie das natürlich vorkommende Hormon a-MSH (Melanozyten stimulierendes Hormon), das die Pigmentbildung reguliert.

Ist das die ersehnte Bräunung ohne Risiko?

Die Hautexperten der ADP warnen: Zwar führe Melanotan zu einer vermehrten Pigmentierung der Haut, doch mehrere kleinere Studien zeigten, dass neben der Pigmentierung die Einnahme der synthetischen Substanz viele weitere physiologische Abläufe beeinflussen kann. So zeigen sich beispielsweise Auswirkungen hinsichtlich der Regulierung des Energiehaushalts, des Immunsystems, der Entzündungsreaktionen, des Herz-Kreislaufsystems und der sexuellen Funktionen.

Insbesondere die Langzeitfolgen seien noch unklar, so die ADP. Den Beobachtungen zufolge kann es außerdem nach dem Konsum von Melanotan und einer zusätzlichen UV-Bestrahlung zu einer Veränderung vorhandener Pigmentmale kommen. Auch das Auftreten neuer Pigmentmale wurde beobachtet. Eine krebsfördernde Wirkung ist nach Ansicht der Haut-Experten ebenfalls nicht auszuschließen.

Das Spritzen der Substanz unter die Haut berge zudem Infektionsrisiken. Zur weiteren Abklärung der gesundheitlichen Risiken sind weitere klinische Studien erforderlich. Bei Vitiligo wirkt Melanotan nicht. US-amerikanische und europäische Behörden warnen die Verbraucher vor der Einnahme und dem Verkauf der Substanz.

Gerne stehen wir Ihnen zur Verfügung, deshalb freuen wir uns auf Ihren Besuch.

Ihre Hautärztin aus Düsseldorf

Dr. Gerke

Quelle:

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V., Deutsche Krebshilfe e.V.