Vor UV-Strahlen schützen | Nachrichten

Koffeinhaltige Sonnenschutzmitteln

Werden wir unsere Haut zukünftig mit koffeinhaltigen Sonnenschutzmitteln vor UV-Strahlen schützen?

Einer neuen Laborstudie der Rutgers-Universität in New Jersey (USA) zufolge ist das durchaus denkbar. Danach schützt Koffein vor bestimmten Hautkrebsarten. Der Schutzmechanismus spielt sich auf der Ebene der Moleküle ab. Koffein hemmt ein spezielles Enzym in der Haut, das als "ATR" bekannt ist. Frühere Studien hatten bereits darauf hingedeutet, dass der Konsum von Kaffee das Risiko für Hautkrebs senkt. Direkt auf die Haut aufgetragen, könnte Koffein noch besser wirken, sagen die Rutgers-Forscher.

In früheren Laborversuchen hatten Mäuse koffeinhaltiges Wasser zu trinken bekommen und waren anschließend unter UV-Lampen gesetzt worden. Das UV-Licht schädigte die DNA, also das Erbgut, in ihren Hautzellen. Doch das Koffein versetzte sie in die Lage einen höheren Prozentsatz an schwer UV-geschädigten Zellen abzutöten und damit unschädlich zu machen. Der Koffeingenuss senkte damit das Risiko der Tiere an Hautkrebs zu erkranken.

In der neuen Studie gingen die Forscher einen anderen Weg. Sie untersuchten eine Gruppe von Mäusen, die aufgrund genetischer Veränderungen weniger ATR produzierten als die übrigen Mäuse. Ergebnis: Bei den genetisch veränderten Mäusen entwickelten sich Tumore langsamer als bei nicht modifizierten Artgenossen. Insgesamt bildeten sich 69 Prozent weniger Tumore als bei normalen Mäusen und vier Mal weniger invasive Tumore.

In einem weiteren Versuch strichen die Rutgers-Wissenschaftler normalen Mäusen koffeinhaltige Sonnenschutzmittel auf die Haut. Auch diese Tiere entwickelten daraufhin 72 Prozent weniger SCC-Hautkarzinome (Plattenepithelkarzinome), eine Form von hellem Hautkrebs.

Auch mehrere epidemiologische Studien mit menschlichen Probanden hatten gezeigt, dass durch den Konsum koffeinhaltiger Getränke verschiedene Arten von Krebs, einschließlich Hautkrebs, signifikant seltener auftreten. Ob äußerlich aufgetragenes Koffein auch Menschen vor Hautkrebs schützt, müssen weitere Studien zeigen.

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Ihre Hautärztin aus Düsseldorf

Dr. Gerke

Quellen:
“Protection from UV-induced skin carcinogenesis by genetic inhibition of the ataxia telangiectasia and Rad3-related (ATR) kinase”, Masaoki Kawasumi, Allan H. Conney et al., PNAS 2011, 108 (33): 13716-13721, doi: 10.1073/pnas.1111378108